Ein Facebook-Scam ist ein Versuch, mittels eines Beitrags auf Facebook ein unlauteres Ziel zu erreichen. Es gibt verschiedene Typen von Facebook-Scams, die mehr oder weniger großen Schaden anrichten können.

In letzter Zeit wurden sehr häufig im deutschsprachigen Raum Beiträge gepostet, nach denen hochwertige Gutscheine namhafter Hersteller verlost oder verschenkt werden sollten oder andere Gewinne versprochen werden, derzeit z.B. ein iPhone 6. Diese Beiträge wurden von Personen gepostet, die oft zu den eigenen Freunden oder den Mitgliedern einer Gruppe gehörten. Es sollte der Anschein erweckt werden, dass diese Personen bewusst nach dem Erhalt des Gutscheins ihre Freude darüber zum Ausdruck gebracht haben und andere einladen, auch einen solchen Gutschein zu erhalten.

Daumen runter Symbol - Gefällt mir nicht
Facebook-Scams – Gefällt mir nicht!

Natürlich gibt es weder den Gutschein, noch haben diese Personen wirklich selbst den Beitrag verfasst. Die Methode ist mit einigen Varianten immer ähnlich: zunächst wird man auf eine Seite gelenkt, auf der man „Gefällt mir“ und / oder „Teilen“ drücken soll. Beim Teilen wird automatisch der Text generiert, den die eigenen Freunde später sehen und der suggeriert, man habe den Gutschein oder Gewinn tatsächlich bereits erhalten.

In der Regel soll im nächsten Schritt persönliche Information preisgegeben werden, zum Beispiel die Adresse. Im Rahmen eines Gewinnspiels mit einem Preis, der per Post zugestellt werden müsste, wirkt das sicher normal, aber das Ziel ist einfach, ein möglichst genaues Profil der Person zu erstellen. Das sind Informationen, die dann an Dritte weiterverkauft werden können, z.B. Werbetreibende. Es ist auch möglich, dass nach einem Login per Facebook gefragt wird, und dieser könnte wiederum so gestaltet sein, dass man, wenn man nicht aufpasst, seinen Benutzernamen und sein Passwort auf einer fremden Seite eingibt und so die Kontrolle über sein Konto preisgibt.

Oft sind die Formulare so gestaltet, dass sie einen Fehler produzieren, so dass man zu einem weiteren Formular geleitet wird, bevor man den Preis oder Gutschein erhält. Natürlich kommt man nie zu dem Preis. Es ist aber möglich, dass zum Beispiel die Antworten für typische Sicherheitsfragen für den Zugriff auf Facebook ermittelt werden, die man beantworten soll, wenn man das Passwort vergessen hat. Auch hier besteht die Gefahr, dass Fremde das Konto übernehmen.

Eine weitere häufige Facebook-Falle sind reißerische Schlagzeilen, verknüpft mit einem Bild oder Video, die ebenfalls dazu animieren sollen, eine Seite zu öffnen, das Video zu teilen, Software zum Ansehen des Films zu installieren usw. Das Ziel kann Clickbaiting sein, also der Versuch, viele „Gefällt mir“-Einträge zu sammeln, aber auch die Installation von Schadsoftware auf Ihrem System. Es gibt ganze Facebook-Sites und Gruppen, die keinem anderen Zweck dienen, als auf diese Weise Klicks auf „Gefällt mir“ zu generieren.

Facebook versucht, solche Beiträge zu unterbinden, aber das gelingt nicht immer schnell. Überlegen Sie sich daher lieber zweimal, ob Sie den betreffenden Beitrag wirklich öffnen und sogar teilen wollen, insbesondere, wenn er zu gut klingt, um wahr zu sein, oder besonders offenkundig Ihre Neugier wecken will. Das Mindeste, was passiert, ist, dass Sie Ihren eigene Seite und die Ihrer Freunde und Bekannten mit Unsinn vollmüllen, den eigentlich keiner braucht. Und im schlimmsten Fall ensteht echter Schaden durch Verlust des Kontos, Installation von Schadsoftware oder ähnliche Dinge.

Apropos vollmüllen: ebenfalls unsinnig und weder ein „Gefällt mir“ noch ein Teilen wert sind die ständigen Aufrufe, seinen Unmut über irgend eine Änderung der Geschäftsbedingungen von Facebook zu äußern und einen Text zu teilen, nach dem man das Copyright an den eigenen Fotos nicht aufgeben wird usw. Das sind alberne Scherze, sogenannte Hoaxes, ohne jede Bewandnis. Sie sind leider nicht totzukriegen, weil viele immer wieder gerne darauf hereinfallen.

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