Heute habe ich eine Anfrage erhalten, ob eine Rechnung sich womöglich auf eine tatsächliche Dienstleistung bezieht und bezahlt werden soll, oder ob es sich um einen Fake handelt. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Dokument, das aktuell massenweise als E-Mail versendet wird, um einen Betrugsversuch:
Auf den ersten Blick wirkt das Dokument, im Original ein PDF, recht seriös. Aber wenn man genauer hinschaut, fallen einem doch einige Dinge auf, die auf keiner Rechnung fehlen dürfen.
- Es gibt keinen Rechnungsempfänger, sondern stattdessen einen Absender. Und auch dieser hat keine vollständige Anschrift.
- Die Domäne, um die es gehen soll, wird gar nicht genannt.
- Auch im Fuß fehlen diverse Pflichtangaben, zumal der Name „United Hosting Deutschland“ ja auch noch eine deutsche Firma suggerieren soll. Es gibt keine Adresse, keine Firmierung, keine Nennung der Verantwortlichen, keine Steuernummer…
Darüber hinaus fällt auf, dass die Bankverbindung nur aus einer spanischen IBAN besteht (mit ES beginnend). Und der Text der Rechnung ist auch nicht gerade fehlerfrei formuliert. Wenn man dann den Text unten liest, stellt man fest, dass es sich entgegen der Angabe oben rechts gar nicht um eine Rechnung handeln soll. Dort steht:
Wir möchten sie darüber informieren, dass sie in zukunft unsere rechnung ausschliesslich im digitalen format erhalten werden. weiterhin haben sie die möglichkeit, sowohl vor dem erhalt als auch nach dem erhalt unserer rechnung die daten ihrer gesellschaft zu ändern, indem sie uns Ihre geänderten kundendaten per E- mail mitteilen unter angabe ihrer kundennummer und rechnungsnummer. Basierend auf dem vorgenannten angebot, welches der rechnung im falle der annahme durch sie zugrundeliegen wird, werden wir für sie die folgenden dienstleitungen durchführen: die anmeldung des domain- zusatzes .site oder .info, welcher Ihrem aktuellen domainnamen hinzugefügt wird. Sofern sie mit dem oben dargestellten einverstanden sind, wird Ihre domainregistrierung für den oben genannten zeitraum gültig sein. Achten sie bitte darauf. Dies ist ein angebot und keine rechnung, die zahlung auf dieses angebot hin wird als annahme des angebotes oder auftragsbestätigung verstanden. Für den fall der nichtzahlung wird dieses anmeldung hinfällig und der domain zusatz wird für dritte parteien verfügbar sein.
Derartige Machenschaften kannte ich schon von windigen Business-Adresskatalogen und -portalen oder von Messeregistern, die vorgeben, Ausstellerverzeichnisse zu führen. Wer hier zahlt, verschenkt Geld. Mit Domänenregistrierungen kennen sich aber sicher nur relativ wenige Empfänger einer solchen Rechnung aus, von daher kann es möglich sein, dass manche darauf hereinfallen.