Wer Windows 10 einsetzt, muss sich darüber im Klaren sein, dass es keine Frage ist, ob es irgendwann seinen Geist aufgibt, sondern bloß, wann das passiert. Zu dieser Einschätzung komme ich angesichts der verhältnismäßig großen Häufung havarierter Win10-Geräte, mit denen ich in letzter Zeit konfrontiert werde – und das, obwohl ich ja den Service von Windows gemeinhin bereits ablehne.

In einigen Fällen blockiert „bloß“ der Update-Prozess auf eine Weise, dass man keine Updates mehr bekommt und das womöglich nicht mal merkt. Für Laien bereits ein kaum zu lösendes Problem und eine beträchtliche Gefahr. Aber leider sind die Updates, die man bekommt, noch ein viel größeres Risiko.

In einer Firma, in der eigentlich Windows 7-Systeme im Einsatz sind, wurden zwei Geräte seinerzeit mehr oder weniger unfreiwillig auf Windows 10 aktualisiert, als das Update noch kostenlos war und Microsoft mit allen Tricks versuchte, es den Benutzern aufzudrängen. Eines war ein Desktop-Computer, das andere ein Notebook. Keines der Geräte ist größerer Spielerei ausgesetzt (ständige Installationen und Deinstallationen von Software usw.).

Vor einigen Wochen meldete der Desktop-Computer nach einem Patchtag einen Fehler beim Hochfahren: Inaccessible_Boot_Device. Die bootende Partition konnte also nicht gelesen werden. Nach dem vergangenen Patchtag folgte nun das Notebook mit demselben Symptom. Wohlgemerkt, das passiert während des Bootvorgangs des Systems, nicht etwa auf BIOS-Ebene. Windows liest also zu diesem Zeitpunkt bereits von dem Gerät, das es vorgeblich nicht erreichen kann.

Googelt man nach diesem Fehler, findet man eine Menge Tipps, die meist wenig bringen. Der Grundtenor ist, dass eine Neuinstallation notwendig ist. Die Selbstreparaturmechanismen versagen völlig, nichts funktioniert. Das Zurücksetzen auf einen Wiederherstellungspunkt versagt ebenso wie alles andere (chkdsk, Zurücksetzen des Bootsektors usw.). Es bleibt nur die Neuinstallation. Wehe dem, der seine Daten nicht extern gesichert hat oder dies mit einem Linux eben nachholen kann.

Wenn man Glück hat, gelingt wenigstens das Zurücksetzen des Betriebssystems in den Werkszustand unter Beibehaltung der vorhandenen Daten. Womöglich verliert man diese aber ebenso wie installierte Programme, wenn es keine Sicherung gibt. Und ob das nächste Update das zurückgesetzte System nicht wieder versenkt, bleibt lediglich zu hoffen.

Update September 2017: Ein weiteres Windows 10 hat sich (fast) selbst versenkt. Diesmal war das System an sich zwar nicht kaputt, aber nach einem augenscheinlich gelungenen Update funktionierte das Benutzerprofil nicht mehr, es wurde ein temporäres geladen. Dieses hat dann keinerlei Zugriff auf die persönlichen Dateien des Benutzers.

Diesen Fehler gibt es schon seit mehreren Windowsversionen, und obwohl er im Internet meist als „selten“ heruntergespielt wird, gehört er zu den Fehlern, die mir am häufigsten begegnet sind. Windows 10 weist noch nicht mal darauf hin, dass es sich um ein temporäres Profil handelt. Es munkelt nur kryptisch etwas davon, man solle sich erneut anmelden und würde sonst Daten verlieren. Wie üblich gibt es mehrere Lösungsansätze im Internet, von denen die meisten nichts bringen, neu für mich war aber, dass selbst der Registry-Eingriff, bei dem der Eintrag des Benutzerprofils deaktiviert und sein Backup reaktiviert wird, keine Änderung brachte. Es bleibt nur, einen neuen Benutzer anzulegen und die zugehörigen Dateien zu verschieben, was bei vielen benutzergebundenen Softwarelizenzen zusätzlich sehr lästig ist.

Ich halte Windows 10 für ein vollkommen unsicheres, unausgereiftes Produkt, das aufgrund vieler Fehlentscheidungen und -entwicklungen nicht alltagstauglich ist. Computer, auf die man sich verlassen können muss, kann man mit diesem Betriebssystem nicht betreiben.

Bitte geben Sie mir ein kleines Feedback!

War dieser Beitrag für Sie nützlich?

[thumbs-rating-buttons]

7 Kommentare

  1. 1. Windows macht mit einem was es will ohne jeglichen Einfluss.
    2. Das Programm ist gegen Windows7 eine Katastrophe.
    Microsoft sollte das Windows7 wieder aktivieren. Das war ein Programm.das
    wenigstens funktioniert hat.
    Der Umstieg auf Linux wird nur vion einem einzigen Anbieter angeboten.
    Dies halte ich auch nicht für gut.

    Karl-Heinz
  2. Um auf eine etwas objektivere Kommunikationsbasis zu gelangen, wäre es wünschenswert zu berücksichtigen, dass es User gibt, die wenig oder gar keine Ahnung vom Fach haben. Das wäre dann wohl auch etwas realistischer.
    Nun, seit Win 3.0 haben sich immer Veränderungen in der Nutzeranwendung ergeben; ich meine damit nicht die mit Fachchinesisch zu begründen Inhalte in Updates. Diese Veränderungen in der Bedienung des PC’s waren letztlich immer irgendwie und ohne großen Aufwand zu bewältigen. Mit Win 10 ist das nicht mehr so, das ist, wenn man ehrlich und keine Fachmann in diesem Bereich ist, wohl nicht zu negieren.
    Ich möchte jetzt nicht ausholen und hier die erheblichen Anwenderprobleme darstellen. Das würden den Rahmen wohl auch sprengen.
    Warum Microsoft, meines Erachtens aus rein finanziellen Hintergründen, WIN 10 so kundenfeindlich, und das zunehmend ausgestaltet erklärt sich sichtlich von selbst.
    Mithin ist diese Systematik, die vor Jahren in das Win-Smartphone eingezogen war und offensichtlich voll in die Hose ging kein hinreichender Erfahrungswert für die hohen Herren!? Fakt war und ist, das Win-Phone hat wegen nicht funktioneller Abwendung Hausverbot! Und ja, zur Klarstellung, ich habe das Win-Phone damals mit dem kostenlosen Win 10 auf meinem Rechner versucht für meinen Alltag zu benutzen. Es war und ist heute nicht meine Welt; zu umständlich, zeitaufwändig und zu problembehaftet. Nach dem Microsoft mich jetzt vom Win 7 zwangsweise abdrängt und ich einen erneuten Versuch gestartet habe, bin ich schlimmer wie zuvor enttäuscht und jedes Mal angesäuert mit so einem, sorry, infunktionalen System Klimmzügen gleich arbeiten zu müssen. Hinzu kommt, dass ich jetzt min. 149,- Euro, ohne Wird, Excel etc. abdrücken darf, um ein Konto zu öffnen. Letzteres erlaubt mir, und erst dann, den Support um Hilfe zu ersuchen. Telefonisch zudem für nicht geringe Telefongebühren. Und warum? Weil Microsoft mir den Ärger, die Infunktionalität und den kostenpflichtigen Support/Service zwangsweise auferlegt. Eigentlich müsste Microsoft jedem Anwender einen Lehrgang für die 149,- € anbieten, das wäre m. E. dann auch gerechtfertigt und sicherlich so begründbar.
    Leider gibt es zwar Alternativen, die bis lang keine waren, weil diese auch m. E. nicht funktional und kundenfreundlich sind.
    Eins ist für mich aber sicher, kommt morgen am Tag irgendeiner mit einem kundenfreundlichen und funktionalen Programm, dann wird Microsoft in kürzester Zeit pleite gehen.
    Und genau darauf hoffe ich und ich denke diese Lücke zu schließen Bedarf es nur noch einiger Investoren und etwas Zeit. Das ist meine Sicht der Dinge. Ich gönne ungeachtet des Jedem über fachspezifische Inhalte zu diskutieren, zu streiten, aber bitte konstuktiv bleiben, als Fachmann, der ich nicht bin. Mein konstruktiver Leichenhinweis, Win XP oder 7 offline für die Schreiben und Homework – Erfordernisse verwenden, funktioniert auch ohne Update.
    Als abschließende und eigentlich Überschrift bleibt nur noch: Microsoft Win 10.x ist UNTERIRDISCH.
    MEINE Meinung wird zwar nichts ändern, aber ich denke, die der vielen anderen, die wie ich DAU (dümmste anzunehmende User) sind vielleicht schon; siehe Win-Phone.

    MBock
  3. Leider alles wahr, Windows 10 ist ein Wackelkandidadt, das Allerletzte. Unituitive Bedienung, hässlich, instabil, Kompliziert zu konfigurieren, manches was in Win 7 noch einfach war, Bedienung und individuelle Konfiguration ist jetzt ein Spießrutenlauf, und manches geht ganz einfach nicht mehr, lässt sich überhaupt nicht mehr anpassen.
    Was das für ein Fortschritt sein soll will sich mir nicht erschließen, meiner Meinung nach nur ein großer Rückschritt das Ganze. MicroIrre sollten zu folgendem verurteilt werden_ mindestens 20 Jahre Sicherheitsupdates für Win 7, da ja alles nach 7 unbrauchbar ist!

    Gerd Gessler
  4. Ihren Bericht halte ich für haltlos.
    Ich hab auf allen meinen Rechnern seit 2015 Windows 10 installiert, und habe bis jetzt keinen einzigen Fehler im Update gehabt.
    Im gegenteil – jedes Update bringt verbesserungen und neue funktionen.
    Übrigens sagen dieses auch meine Kunden, die win 10 installiert haben…
    Ihr Beitrag ist daher nicht nachvollziehbar und absolut fehlinterpretiert.

    Christian Salomon
    1. @Christian Salomon
      Auch wenn du dieses mit Sicherheit nicht lesen wirst, möchte ich hier nochmal eine andere Darstellung geben die für andere User interessant sein dürften.

      Als Supporter für eine Firma die auf MS- Windows ( PC ) mobile Geräte angewiesen sind, möchte ich hier hier mal eine gegen darstellende Kurzversion aufzeigen.
      5 neue Geräte = Laptops wurden benötigt. Neugeräte sind über einen regionalen Großhändler ausgewählt, bestellt und erworben worden. Eines der Auswahlkriterien war eine Stromnetz- unabhängige Betriebszeit auch unter dem Gesichtspunkt, dass mobile Surfsticks zum Einsatz kommen, von mindestens 6 Stunden.
      Hier wurde sich für ein Toshiba Produkt mit einem I3 Prozessor mit einer Hybrid- HDD und einer Hybrid Grafikkarte entschieden. Vorinstallierte Version war eine WIN 10 Version! Diese Geräte verrichteten Diese Geräte haben nur eine kurze Zeit, auch noch innerhalb des Garantiezeitraum’s, bis zum PatchDay ihren Dienst verrichtet. Nach der Installation des Updates und dem obligaten Neustarts zeigten die Geräte nach dem Toshiba Logo nur noch einen blinkenden weißen Strich auf schwarzem Hintergrund in der linken oberen Ecke. Man könnte vermuten das die HDD defekt sei. Aber dank aller neuen Technologien wie UEFI ist es nicht mehr möglich, hier eine Aussage für den User zu geben, dass keine Betriebssystem gefunden bzw geladen werden kann.
      Der Händler sehr „hilfsbereit“ tauschte alle Geräte um. Auch diese Geräte nachdem sie in betrieb genommen wurden, und auch die nun alle Updates erhalten haben hatten nun diesen Fehler. Also wieder zum Händler. Der erstaunt, aber immer noch kooperativ. Also nächstes Gerät aus dem Lager geholt, und vor Ort diesen Fehler reproduziert. Hier nun noch die Aussage des Toshiba Supports: „Man solle eine Treiber- Updates aus dem Hause MS nicht installieren“, aber man kenne dieses Problem von einem anderen Produkt. Gut ok , Aber wie macht man das bei dieser WIN Version ? Nach dem man nun nachgesehen hatte, stellte man fest, dass es nicht geht mit dieser abgespeckten WIN Version.
      Also anderer Hersteller, und auch hier dauerte es nicht lange und wieder nur bis zu einem PatchDay und schon wurde die bisher funktionierende WLAN Karte aus dem Hause BROADCOM in „Aus“ gestellt. Support sagte hier nur, dann Herstellertreiber des Laptop- Herstellers verwenden. Gut aufgespielt, WLAN geht auch wieder, auch die bisherigen Einstellungen blieben erhalten. Aber nun nach dem erneuten Update von MS WINDOWS der selbe Fehler wieder.

      Das steht ja wohl im ganzen Gegensatz zu den von dir gezeigten Bild. Und es ist 100 % -ig keine Fehler des Hardwareverkäufers, oder auf eine mindere Qualität der verbauten Komponenten zurückzuführen gewesen. Die HHD’s sind alle beschreibbar gewesen, auch die WLAN Karten haben mit den originalen Treibern funktioniert.

      Also Leute wenn Ihr euch WIN10 Geräte kauft versichert euch, dass diese Geräte auch in absehbarer Zeit nicht durch MS Treiber ausser Betrieb gesetzt werden.

      Andy

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert