Dass Windows 7 nach einer kaum einleuchtenden Zählweise das siebte Windows ist und dass nach Windows 8.1 später in diesem Jahr Windows 10 folgt, ist schon ziemlich kurios. Geradezu gefährlich ist aber das Wirrwarr um Sicherheitsupdates und Patches, das mit den aktuell noch im Einsatz befindlichen Windows-Varianten verbunden ist. Deshalb fasse ich im Folgenden die wichtigen Fakten einmal zusammen.

Die Informationen zu Windows 8 und 10 wurden am 13. Juli 2016 aktualisiert.


Illustration: Windows ist eine Sicherheits-Katastrophe
Windows und die Sicherheit – ein ewiges Thema

Windows XP

Windows XP ist die älteste noch nennenswert verbreitete Version von Windows. Seit April 2014 gibt es für dieses System von Microsoft keinerlei Updates mehr und es werden keine Sicherheitslücken mehr gestopft; kurz nach dem Ende der Supportzeit hat Microsoft zwar doch noch einen Patch nachgeliefert, aber seitdem sind eine ganze Reihe großer und gefährlicher Sicherheitslücken aufgetaucht, die alle Windows-Versionen nach XP betreffen und deshalb mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch in Windows XP zu finden sind. Dort werden sie aber nicht mehr geschlossen. Keine Software von Drittanbietern, also zum Beispiel Antivirenprogramme, füllt diese Lücke, auch wenn die Hersteller dieser Programme vielleicht bislang noch Updates für ihre Software liefern.

Praktisch bedeutet das, dass Windows XP-Rechner im Internet nichts mehr zu suchen haben, denn Schadsoftware-Befall kommt heutzutage fast ausschließlich über das Internet. Abseits von Netzanschlüssen können Windows-XP-Geräte noch gute Dienste leisten, wer damit aber das Internet benutzt, handelt grob fahrlässig. Lesen Sie bei Bedarf hier mehr zur Unsicherheit von Windows XP.

Windows Vista

Das ungeliebte Windows Vista ist der direkte Nachfolger von Windows XP. Es erschien 2007, und Microsoft bietet vollständigen Support für seine Betriebssystem nur für die Dauer von 5 Jahren an – das ist der sogenannte Mainstream Support. Während dieser Zeit kann es neben Sicherheitsupdates auch neue Funktionen und nicht sicherheitsrelevante Fehlerbehebungen geben. Anschließend gibt es einen erweiterten Support, der mittlerweile ebenfalls 5 Jahre umfasst, aber lediglich Sicherheitsupdates bietet.

Allerdings ist es wichtig, im Auge zu behalten, dass Gruppen von Updates in sogenannten Service Packs veröffentlicht werden, und dass das Erscheinen einen Service Packs in der Regel die Unterstützung einer Vorversion mit niedrigerem Service Pack beendet. Für Vista gibt es Service Pack 2, und wer nur Service Pack 1 betreibt (oder gar keines), erhält bereits jetzt keine Sicherheitsupdates mehr.

Der Mainstream-Support für Vista endete bereits im April 2012. Sicherheitsupdates gibt es noch bis 2017, sofern SP2 installiert ist. Danach ist Vista ebenso wie Windows XP nicht mehr abzusichern.

Windows 7

Windows 7 war nach Vista wieder ein kommerzieller Erfolg und ist nun das meistverbreitete Microsoft-Betriebssystem. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Januar 2015 der Mainstream Support für Windows 7 abgelaufen ist. Das heißt, ab jetzt gibt es nur noch Sicherheitsupdates, keine neuen Funktionen oder Beseitigung von Fehlfunktionen. Immerhin sollten aber Sicherheitsupdates noch bis 2020 folgen.

Bislang gibt es ein Service Pack, das ohne Nachfrage installiert wurde und deshalb auf den meisten Installationen anzutreffen sein dürfte. Verkauft wird Windows 7 mit Ausnahme der Professional Variante seitens Microsoft übrigens nicht mehr.

Windows 8

In einer problematischen Situation befinden sich frühe Anwender von Windows 8, die schnell auf diese neue Version von Windows umgestiegen sind, dann aber keine weiteren Versionssprünge mitgemacht haben.

Der Vertrieb von Windows 8 wurde bereits 2014 eingestellt, eine überarbeitete Version 8.1 ist seitdem die für Microsoft ausschlaggebende Version. Wer diesen kleinen Versionssprung nicht mitgemacht hat, verlor bereits im November 2015 den Support – Version 8 erhält bereits gar keine Updates mehr, auch keine Sicherheitsupdates.

Auch für Version 8.1 gibt es bereits seit April 2014 eine Art Service Pack, genannt Windows 8.1 Update 1. Dieses Service Pack ist für Windows 8.1 die einzige Möglichkeit, nach April 2014 weiterhin Sicherheitsupdates zu bekommen, und zwar bis Januar 2018 und im Erweiterten Support dann noch bis 2023. Im Klartext bedeutet das, dass Windows 8.0 sowie 8.1 ohne Service Pack bereits jetzt keine Sicherheitsupdates mehr erhalten, Windows 7 jedoch noch bis 2020…

Die aktuelle Situation ist sehr verwirrend, weil damit zu rechnen ist, dass sich viele Windows 8-Anwender auf aktuellem Stand wähnen, aber durch verpasste oder vergessene Updates in Wirklichkeit kaum sicherer dastehen als  Windows XP-Anwender. Als Windows-Anwender sollten Sie die aktuelle Version Ihres Betriebssystems einmal sehr genau prüfen und sicherstellen, dass bei Ihnen die jeweils aktuellste Service Pack-Version läuft.

Windows 10

Microsoft wäre nicht Microsoft, wenn sie mit Windows 10 nicht noch einen drauf setzen würden. Windows 10 soll das letzte Windows mit einer eigenen Versionsnummer sein. Anders als seine Vorgänger soll es nicht nur Sicherheitsupdates erhalten, sondern auch neue Funktionen. Mehr oder weniger regelmäßig werden diese per Update nachgerüstet.

Leider steigen mit den Funktionsupdates gegebenenfalls auch die Mindestanforderungen für die Installation. Es kann also sein, dass ein Gerät mit Windows 10 für einen solchen Upgrade-Sprung nicht mehr geeignet ist. Ab diesem Moment erhält ein solches Gerät nicht nur keine weiteren Funktionsupdates, sondern auch keine Sicherheitsupdates mehr. So kann das Gerät von einem Tag zum nächsten auf den gleichen Sicherheitstand wie Windows XP fallen – und das sogar noch vor dem Termin, an dem Windows 7 oder Windows 8.1 diesen Punkt erreichen.

 

2 Kommentare

  1. Das ist sachlich geschrieben. Nur ein Wechsel auf Linux bringt Sicherheit und Vertrauen, nach Windows XP, kam für mich im Oktober 2010 der Umstieg auf Linux Kubuntu, was nichts anderes ist als Ubuntu, nur mit KDE als Desktop, seit dem Umstieg bei KDE, auf Qt 5 wechselte ich zu Linux Mint Cinnamon. Nach dem nach einem Update bei Mint 18.3 mein Scanner nicht mehr funktionierte, und ich auch nach mehreren Monaten keine Lösung fand, auch die Anleitungen zur Abhilfe des Problems führten zu keinem Erfolg, wechselte ich zu ArcoLinux, welches bis heute zu aller besten Zufriedenheit läuft, ich habe mein Betriebssystem gefunden. Es läuft bei mir auf meinem PC, wie auch auf meinem Laptop…. Ich vermisse Windows überhaupt nicht.

    Anonymous

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