Microsoft drängt den Anwendern sein kostenloses Windows 10-Update auf ziemlich nervige Weise auf. Nicht jeder möchte das Upgrade durchführen. Aber Microsoft verstärkt derzeit seine Bemühungen, das Upgrade gegen jeden Widerstand durchzusetzen. In diesem Beitrag zeige ich, was getan werden kann, um das Upgrade auf Dauer zu verhindern.

Update 30.5.2016: Da das Zwangsupdate jetzt sogar, wenn man es schließt, die Installation von Windows 10 beginnt, habe ich einen neuen Artikel zur Beseitigung des Zwangsupdates verfasst.

Update 6.2.2016: Leider hat die Realität diesen recht beliebten Artikel bereits eingeholt. Die unten aufgeführten Maßnahmen funktionieren bereits nicht mehr zuverlässig. Es gibt aber einen neuen und offiziellen Weg, über den heise.de hier berichtet.

Erster Schritt: Empfohlene Updates nicht mehr automatisch installieren

Anfang 2016 wird der Upgradeprozess seitens Microsoft ein wenig verändert. Das bisher optionale Upgrade wird auf den Status eines empfohlenen Updates gehoben. Das bedeutet, dass jeder, der als empfohlen eingestufte Updates automatisch installieren lässt, zumindest den gesamten über 3 GB großen Download von Windows 10 bekommt. Um das zu verhindern, muss die Einstellung für die automatische Installation empfohlener Updates in der Systemsteuerung, Abschnitt „Automatische Updates aktivieren oder deaktivieren“ gegebenenfalls geändert werden:

Das Häkchen für die automatische Installation empfohlener Updates muss entfernt werden, um den Download von Windows 10 zu verhindern
Das Häkchen für die automatische Installation empfohlener Updates muss entfernt werden, um den Download von Windows 10 zu verhindern

Das unterbindet den Download des Windows 10-Upgrades.

Zweiter Schritt: Deinstallation des Upgrade-Updates

Der ständige Hinweis auf das Windows 10-Upgrade ist Teil eines Updates, das Ihr Windows schon vor einiger Zeit bekommen hat. Dieses Update müssen Sie nun deinstallieren. Dies tun Sie mittels der Liste der installierten Updates, die Sie aus der Gruppe der Windows Update-Funktionen in der Systemsteuerung oder über das Fenster der Software-Deinstallation erreichen können.

Um das Update deinstallieren zu können, sollten Sie zunächst die automatischen Updates verhindern, da es sich ansonsten sofort wieder installiert. Schalten Sie dazu vorübergehend die automatische Installation von Updates im oben abgebildeten Fenster ab.

Das Update trägt die Nummer KB3035583. Diese Nummer suchen Sie nach dem vollständigen Aufbau der Updateliste über die Suchfunktion oben rechts.

Auswahl des Updates KB3035583: Deinstallation über Rechtsklick
Auswahl des Updates KB3035583: Deinstallation über Rechtsklick

Dieses Update können Sie über einen Rechtsklick auf die Zeile aus dem sich dann öffnenden Menü deinstallieren lassen. Anschließend verlangt Windows einen Neustart.

Leider installiert Windows ältere vorliegende Versionen dieses Updates neu, was man daran erkennt, dass das Update mit einem älteren Datum nach dem Neustart auch dann wieder in der Liste der installierten Updates erscheint, wenn die automatische Update-Installation abgeschaltet ist. Sie müssen diesen Schritt so lange wiederholen, bis nach dem Neustart das Update nicht mehr in der Liste erscheint und das Icon des Upgrade-Programms im System-Tray unten rechts nicht mehr auftaucht.

Das Update Icon von Windows 10
Das Update Icon von Windows 10

Dritter Schritt: Das Update ausblenden

Wenn das abgebildete Icon nach dem Neustart nicht mehr erscheint, sollte das Update nicht länger installiert sein. Lassen Sie das System nun nach verfügbaren Updates suchen. In der dadurch erstellten Liste finden Sie in der Rubrik der optionalen Updates das Update KB3035583.

Update KB3035583 mit Rechtsklick sperren
Update KB3035583 mit Rechtsklick ausblenden

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag und wählen Sie aus dem erscheinenden Menü „Update ausblenden“. Daraufhin erscheint es in der Liste grau statt schwarz.

Wenn Microsoft zu einem späteren Zeitpunkt die Versionsnummer dieses Updates ändert, wird es wieder eingeblendet und bei automatischer Installation von Updates auch wieder installiert. Dann müssen Schritt 2 und 3 wiederholt werden. Alternativ können Sie auch eine Update-Einstellung wählen, bei der Updates zwar heruntergeladen, nicht aber automatisch installiert werden. Denken Sie dann aber bitte daran, alle anderen Updates zu installieren, um keine Sicherheitslücken in Ihrem System offen zu lassen.

Vierter Schritt: Bereits heruntergeladene Updatedateien bereinigen

Die Daten eines irrtümlich bereits heruntergeladenen, aber noch nicht installierten Upgrades können über die Dateiträgerbereinigung entfernt werden.

Die Dateiträgerbereinigung findet sich in der Programmgruppe Zubehör → Systemprogramme. Beim ersten Start scannt das Programm sofort den Datenträger, was durchaus einige Minuten dauern kann. Erst dann erscheint im Programmfenster auch ein Knopf, der die Bereinigung von Systemdateien ermöglicht. Drücken Sie diesen und lassen Sie das Programm erneut mehrere Minuten lang nach löschbaren Dateien suchen.

Datenträgerbereinigung: Windows Update Dateien löschen
Datenträgerbereinigung: Windows Update Dateien löschen

Der Punkt „Windows Update-Bereinigung“ umfasst auch andere heruntergeladene Update-Dateien, die nicht länger benötigt werden. Sie können im Grunde bedenkenlos alles löschen, was dieses Fenster anbietet, nicht nur diese Update-Dateien.

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2 Kommentare

  1. Der Computer meines Sohnes macht seit einige Tagen Probleme. Ich wusste nicht, dass man ein Update verhindern kann. Gut zu wissen, dass die irrtümlich heruntergeladenen Daten über die Dateiträgerbereinigung entfernt werden können.

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