Vor ein paar Wochen habe ich eine Einführung in den neuen WordPress-Editor Gutenberg als Blogartikel verfasst. Geplant war, in loser, aber schnellerer Folge weitere Betrachtungen nachzuschieben. Aber wie das so ist, Pläne sind vor allem dazu da, zu scheitern. Bereits wenige Tage nach der Veröffentlichung des Artikels bekam Gutenberg ein Update, welches ihn optisch und funktionell etwas verändert hat.

Tatsächlich finde ich Gutenberg mittlerweile schon deutlich brauchbarer als noch zu der Zeit, als ich den letzten Artikel dazu geschrieben habe. Die mit WordPress 4.9.8 verteilte Testversion war vergleichsweise hakelig. Immerhin scheinen die Entwickler auf Feedback zum Thema einzugehen. Oder ich lasse mich einfacher konditionieren, als ich dachte. 😉

Mit WordPress 4.9.8 wurde auch auf das Plugin „Classic Editor“ hingewiesen. Mit diesem ist es möglich, den klassischen Editor statt Gutenberg weiter zu verwenden. Aber es ist gut möglich, dass das nicht nötig wird, selbst dann, wenn Ihnen die Konzepte von Gutenberg zu kompliziert scheinen. Gutenberg hat nämlich ein „Classic Editor“-Objekt.

Das "Classic Editor"-Objekt des Gutenberg-Editors auswählen
Das „Classic Editor“-Objekt des Gutenberg-Editors

Das „Classic Editor“-Objekt befindet sich in der Gruppe „Formatierung“, erreichbar über das Plus links oben. Und so sieht es aus:

Der klassische Editor als Block in Gutenberg
Der klassische Editor als Block

Das Objekt blendet den Editor ein und behält ihn auch in der Position, in der er benutzt wurde. Wenn Sie einen Absatz (oder auch mehr) darin verfassen, bleibt der Inhalt ein klassischer Editor-Inhalt.

Das ist besonders dann praktisch, wenn es Elemente gibt, die sich in den klassischen Editor einreihen, wie zum Beispiel im Bild das gelbe Notizzettelchen. Hier handelt es sich um ein Plugin, welches Textschnipsel verwaltet und mir so einen konfigurierbaren Shortcode liefert, der unter meinen Beiträgen die Feedback-Funktion ermöglicht. Mit dem Classic Editor-Element kann ich diesen Textschnipsel einfach einfügen; mit Gutenberg alleine müsste ich mir den Text irgendwo außerhalb notieren oder abspeichern und ihn dann über das Shortcode-Objekt einfügen.

Textschnipsel-Shortcode im "ClassicEditor"-Objekt in WordPress
Textschnipsel-Shortcode im „ClassicEditor“-Objekt

Etwas unintuitiv fällt momentan das Entfernen dieses Blocks aus, wenn Sie den Editor irrtümlich geöffnet haben: klicken Sie rechts daneben und drücken Sie „Backspace“. Die Optionen für den Block, die über anderen Blöcken auftauchen, fehlen hier nämlich.

Übrigens bedeutet Gutenberg nicht, dass Sie ältere Seiten und Beiträge nicht mehr editieren könnten. Auch ohne das oben genannte Plugin „Classic Editor“, das auf meinem System nicht aktiv ist, steht der Editor zur Verfügung. Schauen Sie dazu in die Liste Ihrer Seiten oder Beiträge:

Auswahl des klassischen Editors für bereits bestehende Seiten und Beiträge in WordPress
Auswahl des klassischen Editors zur Bearbeitung

Wenn die Maus einen Eintrag berührt, werden die im Bild unter „Scam: Bezahlte Suchmaschinenregistrierung“ dargestellten Möglichkeiten eingeblendet. Darunter auch die Option „Classic Editor“, welches den Beitrag einfach mit dem alten Editor anstelle von Gutenberg öffnet. Ich hoffe, dass uns dieses Feature bis auf weiteres erhalten bleibt.

Darüber hinaus zeigt das Bild, dass der oberste Beitrag mit Gutenberg erstellt wurde, indem der Name des neuen Editors hinzugefügt wird. Damit dürften Verwechslungen dann ausgeschlossen sein.

Die neue Version 5 von WordPress, die Gutenberg endgültig als Standard einführen soll, wird vorläufig Mitte November erwartet. Durch die Möglichkeit, auf den klassischen Editor bei Bedarf zurückzugreifen, entfallen viele mögliche Stolperfallen, so dass man sich auch bei einem aktualisierten WordPress-System in seiner eigenen Geschwindigkeit umgewöhnen kann und nicht ins kalte Wasser geworfen wird.

Bitte geben Sie mir ein kleines Feedback!

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