Heute, am 11. April 2017, ist es soweit: Microsoft stellt den erweiterten Sicherheitssupport für Windows Vista ein. Damit ist Vista, soweit es Microsoft angeht, tot. Es erhält mit dem heutigen Patchtag ein letztes Mal Sicherheitsupdates. Jede weitere Lücke in weiterhin unterstützten Versionen von Windows (Windows 7, 8.1, 10), die auch in älteren Versionen zu finden ist, wird für Vista nicht mehr geschlossen. Damit gesellen sich PCs, die immer noch mit Vista laufen, zu den Windows XP-Maschinen, die schon seit 2014 nicht mehr abzusichern sind.
Nach wie vor ist es so, dass jede Windows-Version eine Unmenge Bestandteile enthält, die genau so schon in früheren Versionen zu finden waren. Es ist die Regel und nicht etwa die Ausnahme, dass eine Sicherheitslücke, die in Windows 10 gefunden wird, auch in vielen oder gar allen früheren Versionen von Windows vorliegt. Vista, XP und noch ältere Versionen von Windows fallen für Microsoft nur aus der Statistik und werden nicht mehr erwähnt, wenn Fehler beschrieben werden. Die Aktualisierungen stehen dann nur für die noch unterstützten Versionen zur Verfügung.
Wenn Microsoft beispielsweise die aktuelle gravierende Lücke im OLE-System heute nicht schließt, wird sie für Vista für immer offen bleiben; für XP sowieso. OLE existiert seit Windows 3.1 und dürfte in allen Versionen von Windows gleichermaßen betroffen sein.
Es wird also Zeit, Systeme mit Vista vom Netz zu nehmen. Als Computer, der nicht mit dem Internet verbunden wird, können solche Systeme natürlich auch ohne Updates weiterhin funktionieren – sofern man mit den gewaltigen Unzulänglichkeiten von Vista leben kann, die dafür gesorgt haben, dass das System nie eine große Verbreitung fand und Windows 7 sehr schnell nachgeschoben werden musste. Anders als Windows XP hat Vista keine große Fanbasis. Aber ins Internet sollte man mit Vista tunlichst nicht mehr gehen.
Wer Vista weiterhin auf einem Internetrechner betreibt, läuft zunehmend Gefahr, dass sein System mit Schadsoftware infiziert wird. Als mögliche Auswege stehen Windows 7 und Linux bereit.
Windows 7 ist ohne Probleme auf jedem Computer lauffähig, der mit Vista zurechtkommt. Es war das erste Betriebssystem von Microsoft, das tatsächlich weniger Ressourcen benötigte als sein Vorgänger. Der Ressourcenhunger von Vista war einer der treibenden Gründe, warum Windows 7 seinerzeit so schnell nachgeschoben wurde. Windows 7-Lizenzen sind für kleines Geld immer noch im Internet zu beziehen. Es wird noch bis 2020 mit Updates versorgt.
Linux ist aus meiner Sicht natürlich für ein Internet-Gerät die bessere Alternative, sofern keine spezielle Windows-Software benutzt werden muss. Linux ist nach wie vor wesentlich sicherer als Windows und steht praktisch gar nicht im Fadenkreuz von Angriffen. Ob Linux für Sie eine echte Alternative sein kann, hängt aber auch von Ihrer Bereitschaft ab, sich auf etwas Neues einzulassen. Linux ist nicht dasselbe wie Windows, nur ohne die Probleme; es ist ein Betriebssystem, das ganz durch seinen Anwender kontrollierbar ist, von diesem aber auch administriert werden muss (und kann, was für Windows in weiten Teilen nicht mehr gilt) und dafür frei und kostenlos zur Verfügung steht und keine Daten an irgendwelche Hersteller sendet.