Es ist nach einem kurzen Blick auf meine Blog-Themen, soweit sie Windows 10 betreffen, ziemlich offensichtlich, dass ich von diesem System nicht das geringste halte. Das merkt natürlich auch Google, und in der Search Console kann ich verfolgen, wie sich Suchbegriffe enttäuschter Windows 10-Benutzer darin häufen, die dann auf meine Seite führen. Ich muss deshalb an dieser Stelle ein wenig Verantwortung übernehmen und eine dringende Warnung aussprechen, vor allem, was das Abschalten von Updates angeht.

Windows 10 Updates und Upgrades verhindern – eine gute Lösung?

Ich beobachte eine Menge Google-Suchen mit folgenden typischen Formulierungen:

  • windows 10 update(s) verhindern
  • windows 10 upgrade(s) verhindern
  • windows 10 update(s) ausblenden
  • windows 10 update(s) deinstallieren
  • windows 10 update(s) blockieren
  • windows 10 update(s) rückgängig machen

Offensichtlich führt die Upgrade- und Updatepolitik von Microsoft zu einiger Verärgerung und zahlreichen Problemen, worüber ich andernorts schon berichtet habe. Allerdings ist es keine gute Lösung, die Updates und Upgrades von Windows 10 kategorisch zu verhindern.

Der Sinn der Windows 10- Updates und Upgrades

Die Updates für Windows 10 bringen äußerst notwendige Patches zum Schließen oft gravierender Sicherheitslücken; die systemweiten Upgrades bringen zusätzliche Funktionen und sind quasi seitens Microsoft die Anerkenntnis der alten Binsenweisheit, dass man Windows ohnehin alle halbe Jahr neu installieren muss, wenn man ein flüssig laufendes System haben will: jetzt als Feature implementiert, die vollständige Neuinstallation wird erzwungen. Nicht selten klappt danach gar nichts mehr.

Wer aber diesen ständigen Problemen dadurch ausweichen will, dass er Upgrades und Updates verzögert oder gar verhindert, gerät vom Regen in die Traufe: Ohne Updates wird das System zunehmend unsicher, und wer einen Upgrade-Sprung verhindert, der fällt bald sogar ganz aus dem Update-Zyklus heraus. Auf diese Weise kann ein Windows-10-System bereits noch deutlich vor der Abkündigung des Services für Windows 7 keine weiteren Updates mehr erhalten und wird zu einem wandelnden Sicherheitsproblem. Solche Windows 10-Installationen ereilt sofort das gleiche Schicksal wie Windows 8, wenn der Sprung auf 8.1 verhindert wurde: keine weiteren Patches mehr.

Friss oder stirb. Oder bring dich in Sicherheit.

Sie haben als Windows 10-Benutzer keine sinnvolle Wahl. Sie können nur die monatlichen Updates und etwa halbjährlichen Upgrades akzeptieren und darauf hoffen, dass Ihr System danach noch läuft. Die Alternative ist ein System mit stagnierender Sicherheit, bei dem es nur eine Frage der Zeit ist, bis eine Schadsoftware sich darin einnistet.

Bedenken Sie: wenn sich Windows selbst vernichtet, können die Daten im System schlimmstenfalls trotzdem noch mit Linux gerettet werden, indem Sie eine beliebige Distribution live booten, die nicht mehr lauffähige Windows-Partition zum Lesen einbinden und die Daten auf eine externe Platte kopieren. Machen Sie sich vielleicht schon jetzt damit vertraut.

Wenn sich aber demnächst wegen verhinderter Updates ein Verschlüsselungstrojaner über Ihre Daten hermacht, dann hilft Ihnen nur ein gutes Backup oder die Hoffnung darauf, dass jemand irgendwann eine Entschlüsselungsroutine findet.

Wenn Windows 10 Sie wirklich so verzweifelt macht, dass Sie Unsicherheit der Aktualisierung vorziehen, sollten Sie einmal über Alternativen nachdenken. Je mehr Aktivitäten Sie nach MacOS, iOS, Android oder auch Linux verlagern können, umso ruhiger werden Sie schlafen können.

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Ein Kommentar

  1. Hi, Windows 10 treibt mich regelmäßig in den Wahnsinn, weil:
    + alle paar Tage nervige zeitfressende Updates aufgezwungen werden, die manchmal nur 15min vorher angekündigt werden … hat man den Arbeitsplatz nur 16+min verlassen, werden alle aktiven Anwendungen beendet (mit entsprechendem Datenverlust, falls nicht gespeichert)
    + mit jedem vierten-fünften Hochfahren die Maus bzw. das Touchpad nicht erkannt wird, und ich den Rechner mittels Tastatur neu starten muss (in der Hoffnung, dass er die Maus dann erkennt)
    + Der Windows-Explorer brutal unübersichtlich ist, mit gefühlt unendlich vielen Dopplungen, Mehrfach-Einträgen und Alias-Bezeichnungen, die in vielen Fällen einfach nur wenig logisch und sehr verwirrend sind.
    + Beim Arbeiten und Fenster-Wechsel häufig ein Geflackere zwischen den Fenstern erfolgt, als ob ich das Fenster 3x hintereinander an- und wieder abgewählt hätte, damit es am Schluss wieder erscheint.
    + Unfassbar viele Animationen enthält, welche die ganze Bedienung spürbar verlangsamen, weil man immer das Ende der Animation abwarten muss. Auch hunderte Überblendeffekte beim Navigieren durch Fenster und Anwendungen sorgen dafür
    + die ganze Start-Menüstruktur recht ineffizient ist.
    + extrem Ressourcenfressend: In 99% meiner Anwendungsfälle, die ich im Büro brauche, bin ich mit meinem fast 10 Jahre alten Windows XP Rechner produktiver als auf dem neuesten Laptop mit WIndows 10. Viele Anwendungen laufen auf dem alten PC schneller als die neuen Versionen auf Windows 10
    + Benutzereingaben (Maus/Tastatur) hin und wieder nicht angenommen werden, weil Windows 10 mit was anderem beschäftigt ist, was ich nicht will oder brauche
    + durch ständige Upgrade-Mechanismen im Hintergrund immer wieder der Laptop-Lüfter auf Anschlag hochdreht (hohe CPU Last) – auch das nervt.

    Martin

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